Der Dozent und Filmemacher Cao Shu rast mit seinem experimentellen Kurzfilm in etwa einer Minute durch die Geschichte der Kunst. Während dieser Minute beobachtet der Film eine Person, die den alltäglichen Dingen des Lebens nachgeht. Das originelle dabei ist, dass jedes einzelne Bild in einer unterschiedlichen historischen Stilepoche der Malerei dargestellt wird. Funktioniert.
AFTER — LIFE
Unter dem Begriff Anthropozän wird eine geochronologische Epoche verstanden, in der der Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde geworden ist. Sieben Milliarden Menschen legen Monokulturen an, begradigen Flüsse, zerstören Wälder, verschmutzen Meere, nehmen Artensterben in Kauf. In der Bildserie AFTER — LIFE zeigt uns die Fotografin Nydia Lilian wie das Resultat aussehen könnte. Erschreckend schön.
(Bilder: Nydia Lilian • CC BY-NC-ND 4.0)
Gustav Willeit – BIALA
Seitdem ich mal vor Andreas Gurskys großformatiger Aufnahme Paris-Montparnasse (1993, 180 x 350 cm) stand, habe ich ein Faible für Fassaden. Das Foto zeigt einen anonymen, mehrstöckigen Wohnblock im Pariser Quartier de Montparnasse und steht symbolisch für postindustrielle Metropolregionen. Die kalte und distanzierte Komposition des Künstlers vermittelt die Isolation und Trostlosigkeit, die Millionenstädte schnell mit sich bringen können. Analog hierzu kann Gustav Willeits Serie BIALA betrachtet werden. Der Fotograf zeigt einsame Menschen in der streng geometrischen Architektur der Großstadt. Sind die Gebäude eigentlich für die Bewohner geschaffen, wirken sie in Willeits Bildern doch fehl am Platz.
(Bilder: Gustav Willeit • CC BY-NC-ND 4.0)
Western Gothic
Passend zur Trumps ersten Rede zur Lage der Nation, bin ich auf Brendon Burtons Serie Western Gothic gestoßen. Offenbar spiegeln die Bilder den Gefühlszustand eines gewissen Teils der Bevölkerung wieder. Verloren und apathisch inszeniert Burton die Protagonisten im „neuen“ amerikanischen Westen.
(Bilder: Brendon Burton • CC BY-NC-ND 4.0)
Andreas Waldschütz – TRANSCENDENCE
Über ein bei Freunde von Freunden erschienenes Portrait, bin ich kürzlich auf den Fotografen Andreas Waldschütz aufmerksam geworden. Zumeist ein wenig unscharf, immer ein wenig surreal lösen seine Bilder eine eigenartige Faszination aus. Insbesondere die Serie TRANSCENDENCE birgt eine eigene Ästhetik in sich, die durchaus jenseits der normalen Sinneswahrnehmung verortet werden kann. Transzendent eben.
(Bilder: Andreas Waldschütz • CC BY-NC-ND 4.0)
Paint Porno
Der Künstler, Fotograf und Grafikdesigner Slava Semeniuta mag Farben. Viele seiner Arbeiten sind bunt, neonleuchtend und grell. Und auch in seiner Serie Paint Porno geht es, wie der Titel schon andeutet, ausgesprochen farbenfroh zu. Zu sehen gibt es Caps benutzter Sprühdosen, die mittels eines Makroobjektivs abgelichtet wurden. Das Resultat ist eine Farbexplosion. Schick!
(Bilder: Slava Semeniuta • CC BY-NC-ND 4.0)
Vergissmeinnicht – Gala Dalí

In der Reihe Vergissmeinnicht erzählt arte die Geschichten großer Persönlichkeiten, deren Schicksal weitestgehend in Vergessenheit geraten ist. Im Fokus der jüngsten Folge steht mit Gala Dalí eine der bekanntesten Musen des 20. Jahrhunderts. Die erste große Liebe ihres Lebens wird der französische Dichter Paul Éluard. 1917 heiraten Gala und Paul und bekommen eine gemeinsame Tochter. In den nächsten Jahren kommt Gala im Umfeld der Pariser Surrealisten dem deutschen Maler Max Ernst näher. Die zunächst offen gelebte Dreiecksbeziehung wird jedoch für alle drei Beteiligten zunehmend zur einer Belastung. In mehreren Bildern thematisiert Ernst seine Beziehung zu Gala, bevor die Affäre 1924 endet. Im Jahr 1929 trifft Gala Salvador Dalí. Schnell verlieben sich die beiden und gehen eine innige Liebesbeziehung ein. 1932 lässt sich Gala endgültig von Éluard scheiden. Zwei Jahre später heiratet Gala schließlich Salvador Dalí. In ihrer fast fünfzigjährigen Ehe wird Gala nicht nur Dalís Bilder und Träume beherrschen, sondern sie verhilft ihm auch maßgeblich dazu, einer der erfolgreichsten Künstler seiner Generation zu werden.