Set zum Freitag #13 – Basquiat. Boom for Real

Basquiat. Boom for Real - Soundtrack
Jean-Michel Basquiat at Area, New York, 1984, Courtesy Jennifer Goode

Das New York der 70er und frühen 80er Jahre war ein Schmelztiegel für Künstler und Freaks. Während die großen Stars mit Glitzer und Glamour zu Disco Musik dem Hedonismus im Studio 54 frönten, entwickelte sich im 1978 eröffneten Mudd Club in Lower Manhattan eine Untergrund Szene, die zu dem Sound von Punk, Post-Punk, Noise und New Wave feierte. Der Mudd Club war jedoch mehr als nur ein Nachtclub. Zahlreiche Veranstaltungen, Filmvorführungen, Ausstellungen und Performances ließen den Club schnell zu einer Institution werden, die die Party- und Kunstszene zusammenbrachte. Mittendrin Jean-Michel Basquiat, der im Club nicht nur feierte, sondern auch selbst auflegte oder mit seiner Band Gray live spielte. Die Musik sowie die Clubszene waren für den aufstrebenden Künstler zentrale Quellen der Inspiration. Konsequenterweise widmet die Schirn Kunsthalle in Frankfurt der aktuell laufenden Basquiat Ausstellung einen eigenen Soundtrack, der auf wunderbare Weise die Atmosphäre des New Yorker Undergrounds der 70er und frühen 80er Jahre einfängt.

An dieser Stelle sei auch noch einmal auf die sehenswerte Dokumentation Basquiat – Popstar der Kunstwelt hingewiesen, die noch bis 26.03.2018 in der arte Mediathek zur Verfügung steht.

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Trettmann – Billie Holiday

Mit Billie Holiday veröffentlicht Trettmann das zweite Video aus seinem wunderbaren Album #DIY. Gemeinsam mit seinem Team von KitschKrieg zog Trettman durch Jamaica und kam mit monochromen Impressionen zurück. Und als Aperitif gibt es im Abspann schonmal einen kleinen Vorgeschmack auf zukünftigen Sound. Wie immer auf den Punkt.

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Set zum Freitag #12 – STAUB

2013 startete die Partyreihe STAUB im ://about:blank. Das Konzept der Partyreihe ist ziemlich eigen. Gestartet wird mittags, mit einem Line-Up, das zuvor nicht bekannt ist. Aber es funktioniert, die Partyreihe hat sich erfolgreich etabliert und geht nun ins fünfte Jahr. Dies ist Anlass genug, ein raues Techno Set für den Groove Podcast abzuliefern.

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David August – DCXXXIX A.C.

David August – DCXXXIX A.C.

Nach einer einjährigen Auszeit veröffentlicht David August mit DCXXXIX A.C. sein zweites Soloalbum. Das genau einstündige Album hält 24 Tracks bereit, von denen die meisten innerhalb eines Takes aufgenommen wurden. Die einzelnen Aufnahmen greifen Stück für Stück ineinander und schaffen eine entrückende Atmosphäre. Passend hierzu gibt es einen Videostream in voller Albumlänge, der verträumte Bilder zu tiefen Klanglandschaften liefert.

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Nanook of the North

Robert J. Flaherty – Nanook of the North

Von der Lebensweise der Inuit tief beeindruckt, unternahm Robert J. Flaherty Anfang des 20. Jahrhunderts mehrere Expeditionen in die Arktis. Zunächst beschrieb er den Alltag der Inuit in Reisebüchern, bis er 1913 begann das Leben auch filmisch zu dokumentieren. In drei Jahren entstanden 9.000 Meter Film, den Robert J. Flaherty, zurück in seinem Haus in Toronto, schnitt und für Vorführungen vorbereitete. Als der Film fertig verpackt auf den Versand wartete, fiel Flaherty eine Zigarette in die am Boden liegenden übriggebliebenen Filmschnipsel. Das gesamte Rohmaterial sowie der fertige Film gingen in Flammen auf. Der Dokumentarfilmer ließ sich jedoch nicht entmutigen und kehrte 1919 und 1920 in die Arktis zurück, um die Kultur der Inuit erneut filmisch festzuhalten. Das Ergebnis war wegweisend für die Entwicklung des Dokumentarfilms und begeisterte ein weites Publikum. Jedoch stieß die Vorgehensweise Flahertys später auch auf deutliche Kritik. Der Film mit dem Titel Nanook of the North zeigt nicht allein authentische Aufnahmen. Für die Dramaturgie des Filmes nutze Flaherty ein spielfilmartiges Narrativ sowie er romantisierende Bilder der Lebensweise der Inuit bewusst inszenierte. In diesem Ansatz spiegelt sich ein generelles Problem der Ethnologie wieder. Es stellt sich die Frage, ob fremde Kulturen objektiv dargestellt werden können oder ob es sich bei ethnographischen Arbeiten nicht letztlich immer nur um eine Konstruktion des „Anderen“ handelt. Für Nanook of the North lässt sich die Frage deutlich beantworten. Eine authentische ethnographische Repräsentation ist nicht gegeben. Dennoch hat der Film eine inspirierende Wirkung entfaltet, die bis heute anhält. Nachdem die beiden Musiker Stefan Wesołowski and Piotr Kaliński vor einigen Jahren auf dem Sopot Film Festival live zu Flahertys Aufnahmen improvisierten, entstand das nach dem Filmtitel benannte Projekt Nanook of the North. Nun erscheint das gleichnamige Album. Das Resultat ist eine fabelhafte Komposition akustischer und elektronischer Klanglandschaften, die die kalte sowie brutale und doch erhabene Atmosphäre der Arktis einfängt.

Robert J. Flaherty – Nanook of the North:

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