Der kürzlich erschienene Kurzfilm der Vinyl Factory über die immersive Lichtinstallation SKALAR, die im Rahmen des CTM Festivals 2018 kreiert und mit einem eindrucksvollen Soundtrack des DJs und Produzenten Kangding Ray akustisch untermalt wurde, machte wieder Lust auf mehr. Da passt es ganz gut, dass Kangding Ray erst Ende April ein zweinhalbstündiges Set im Bunker New York spielte. Kompromisslos wie immer.
Set zum Freitag #24 – Aether
Die Afterlife Voyage Podcast-Reihe feiert mit ihrer zehnten Episode ein kleines Jubiläum. Zu hören gibt es eine Stunde unveröffentlichtes Material des schottischen Produzenten Aether, der uns mit hypnotischen Sequenzen und melancholischen Synths tief in seine musikalische Gedankenwelt entführt.
Naty Seres & Bensen – Virtual Cloud Dimension EP
Mit der Virtual Cloud Dimension EP steht die zweite Veröffentlichung des Berliner Labels Atmophile Electronics an. Die Kollaboration von Naty Seres und Bensen verspricht drei Tracks hypnotischen, treibenden Techno. Zudem wird es auf der EP einen Remix von Matrixxman geben, der sich bereits auf Soundcloud streamen lässt.
Die EP erscheint in voller Länge am 1. Juni. Bereits jetzt kann in die einzelnen Stücke reingehört werden.
Set zum Freitag #23 – Coco Em
Im Rahmen einer True Music Kenya Session des Boiler Rooms spielte die aus Nairobi stammende Coco Em einen bunten African House Mix. Der ideale Soundtrack für fidele Frühlingsnächte.
Habits – Selfie
Die aus Melbourne stammenden Mohini und Maia produzieren unter dem Pseudonym Habits einen eigenwilligen Sound. Nun wurde die erste Single der kommenden Salty EP veröffentlich. Selfie überzeugt durch Bass und Radikalität. Zumeist eine wirksame Kombination, die in diesem Fall zudem durch die nicht weniger radikalen Bilder des Filmemachers und Fotografen Dyllan Corbett adäquat untermalt wird.
„I’M GONNA PUT SOME LIPSTICK ON / I’M GONNA TAKE A SELFIE“
Set zum Freitag #22 – Antigone – Bassiani

In der Nacht des vergangenen Freitags auf den Samstagmorgen kam es in dem Club Bassiani und dem Café Gallery in der georgischen Hauptstadt Tiflis zu Razzien durch Sondereinsatzkommandos. Mit dem Einsatz von Polizisten in schwerer Kampfmontur, ausgestattet mit Maschinengewehren sollte offiziell gegen Drogenhandel im Clubkontext vorgegangen werden. Und tatsächlich gab es in den letzten Wochen mehrere Todesfälle, die auf eine bisher unbekannte Substanz zurückzuführen sind. Eine politische Dimension jedoch, wie sie etwa die Journalistin Gesine Dornblüth im Deutschlandfunk Kultur aufzeigt, ist nur schwer von der Hand zu weisen. Zumal die aufgetretenen Todesfälle in keiner direkten Verbindung mit den Clubs selbst stehen. Letztlich gehe es um eine Richtungsentscheidung einer gespaltenen georgischen Gesellschaft. Der sehr offenen und liberalen jungen Generation stehen stark patriarchal geprägte Bevölkerungsgruppen sowie die erzkonservative georgisch-orthodoxe Kirche gegenüber, die ihren massiven Einfluss geltend mache. Ein konservativer Kurswechsel, der in den letzten Jahren eher westlich orientierten und offenen Politik, sei aktuell nicht ausgeschlossen. Und dementsprechend gibt es auch nicht wenige kritische Stimmen, die die Razzien als Vorwand der Politik für Repressionen gegenüber der progressiven und weltoffenen jungen Subkultur wahrnehmen.

Dies führte in den letzten Tagen zu Demonstrationen vor dem Parlamentsgebäude in Tiflis an denen sich tausende von Menschen beteiligten. Zudem kam es zu zahlreichen Solidaritätsbekundungen. Das FACT Magazin veröffentlichte ein Video, in dem internationale DJs und Produzenten ihre Unterstützung zum Ausdruck bringen.
In einer Reportage beschreibt das Groove Magazin eine Generation im Aufbruch, deren Triebfeder elektronische Musik ist und deren Clubs eine alternative Realität schaffen, die nicht mit den reaktionären Kräften des Landes in Einklang gebracht werden kann. Clubkultur als Ausgangspunkt einer sozialen und politischen Dynamik, die womöglich einen nachhaltigen Wandel der georgischen Gesellschaft mit sich bringt. Das 22. Set zum Freitag stammt aus dem Bassiani. Antigone spielte dort einen dunklen, unerbittlichen Mix.
Danny Mulhern – Weight of a Nation
Der britische Komponist Danny Mulhern veröffentlicht mit Weight of a Nation die erste Single aus seiner neuen EP Safe House. Gemeinsam mit Musikern des London Contemporary Orchestras schafft Mulhern dezente, schnörkellose Neoklassik mit elektronischen und rhythmischen Elementen, wie sie auch bei Weight of a Nation zu hören sind. Passend zur Musik gibt es ein fabelhaftes Video der Künstlerin Helga Fannon.