Robert „Bob“ Moog, der bereits in frühen Jahren mit seinem Vater in der Garage an elektronischen Geräten bastelte, später als Teenager sein eigenes Theremin entwickelte und mit elektronischer Klangerzeugung experimentierte, präsentierte am 16.Oktober 1964 auf dem Kongress der Audio Engineering Society den ersten Synthesizer, der mit Tasten gespielt wurde. Der Durchbruch des neuen Instruments folgte dann mit dem 1968 erschienen Album Switched-On Bach, auf dem Walter Carlos – der sich nach einer Geschlechtsumwandlung 1972 in Wendy Carlos umbenannte – Stücke von Johann Sebastian Bach auf einem Moog System elektronisch nachspielte. Switched-On Bach wurde das meist verkaufte klassische Album aller Zeiten und gewann drei Grammys. In den 70er Jahren entwickelte sich der Moog-Synthesizer, insbesondere der Minimoog, endgültig zum Kultinstrument und war auf Werken von Pink Floyd, Kraftwerk, Tangerine Dream, Keith Emerson, Chick Corea, Stevie Wonder, den Beatles sowie dem Soundtrack von Stanley Kubricks Film Uhrwerk Orange zu hören. Neue Musikrichtungen sollten in den Folgejahren maßgeblich von dem Synthesizer geprägt werden und noch heute gilt der warme, volle Sound des Moogs bei vielen Musikern als einmalig und von anderen Synthesizern nie erreicht. Bob Moog kann also zweifellos als einer der Wegbereiter der elektronischen Musik betrachtet werden. In der Dokumentation Electronic Voyager begibt sich nun seine Tochter, Michelle Moog-Koussa, auf die Spuren ihres Vaters und beleuchtet sein Leben und seine Arbeit. Produziert wird der Film gemeinsam mit Waveshaper Media, die bereits mit I Dream Of Wire eine sehenswerte Dokumentation über die Geschichte modularer Synthesizer geschaffen haben. Wer Interesse an der Verwirklichung von Electronic Voyager hat, kann das Projekt auf Indiegogo unterstützen und bekommt dort auch weitere Hintergrundinformationen.