Die Musik von Joseph Kamaru, auch unter seinem Pseudonym KMRU bekannt, ist nie isoliert zu betrachten, sondern immer im Kontext der konkreten räumlichen und zeitlichen Verhältnisse, in denen die Werke entstehen. So schafft KMRU intelligente sowie emotionale Klangwelten, dessen Elemente insbesondere auf elektronischen Sounddesign sowie Field Recordings basieren und in hypnotisierenden, textureichen Kompositionen arrangiert werden. Zu hören ist dies etwa auf seinen Alben Peel und Logue. Auch sein neuster Mix, für das in Taipei beheimatete Kunstkollektiv PURE G, entstand nicht im luftleeren Raum. Ort des Geschehens war ein Fernzug der Deutschen Bahn, der sich zwischen Köln und Berlin fortbewegte und KMRU zu einem ernsten, mitunter angespannten und ruhelosen und doch klanglich ästhetischen Mix inspirierte.