Nils Frahm hat mit Empty über Nacht ein neues Album auf Erased Tapes veröffentlicht. Empty besteht aus acht älteren Pianostücken, die ursprünglich für einen Soundtrack für einen Kurzfilm seines Freundes Benoit Toulemonde gedacht waren. Daraus wurde nichts, da Frahm sich den Daumen brach und nach der Genesung an neuen Stücken arbeitete aus dem sein 2012 erschienenes Album Screws resultierte. Nun können wir uns glücklich schätzen, dass Frahm spontan die liegengebliebenen Stücke veröffentlicht hat und uns in seine wohlklingende, melancholische Klangwelt eintauchen lässt.
Auch der Boiler Room passt sich den aktuellen Gegebenheiten an und hat die Serie Streaming From Isolation ins Leben gerufen. Geschlossene Clubtüren bringen noch lange nicht mit sich, auf exzellente Sets verzichten zu müssen. In der vierten Episode lädt uns Helena Hauff in ihre privaten Räume ein und spielt ein einstündiges Set aus Electro und Techno. An dieser Stelle sei auch auf den Reflektor Podcast von Tocotronic Bandmitglied Jan Müller hingewiesen, mit dem sich Helena Hauff Anfang des Jahres über allerlei Themen unterhalten hat.
Der multidisziplinäre Künstler Ojay Morgan hat letzte Woche unter dem Pseudonym Zebra Katz sein Debütalbum Less is Moor veröffentlicht. Hierbei handelt es sich sowohl thematisch als auch klanglich keineswegs um leichte Kost. Mittels Industrial und Noise Elementen sowie vibrierenden Drones, die unerbittlich über die Drums flirren, schafft Zebra Katz eine bedrückende, aggressive Stimmung, die sich gleichermaßen in den Vocals wiederfindet, welche sich mit Rassismus, psychischen Problemen und Identitätsfragen auseinandersetzen. Zum Albumrelease gibt es nach LOUSY / IN IN IN und ISH ein weiteres Video zu der Single Moor.
Bereits im Jahr 2015 hat der Offenbacher Electro-Avantgardist Anthony Rother gemeinsam mit dem audiovisuellen Künstler Florian Aumüller das 70-minütige Werk Zetron (The God Of Synthetic) geschaffen. Nun hat sich Rother spontan dazu entschlossen das Video zu veröffentlichen. Im Einklang zu den elektronischen Klängen lässt Aumüller Abstrakte Visualisierungen tanzen.
Das Cold Wave Duo Figure Section haben zu ihrer Single Teutonic Knights kürzlich ein Video veröffentlicht, das von dem mehrfach ausgezeichneten belgischen Regisseur Karim Ouelhaj gedreht wurde. Wie auch die Debüt EP Spectre, ist Teutonic Knights durch eine dichte Soundästhetik mit kühlen Vocals geprägt.
Das Coronavirus ist aktuell omnipräsent und trifft nahezu alle Lebensbereiche, ebenso wie kaum eine Branche nicht mit den wirtschaftlichen Konsequenzen zu kämpfen hat. So steht auch die Berliner Clubkultur vor ungeahnten Herausforderungen. Seit dem 13. März ist das Berliner Nachtleben auf unbestimmte Zeit stillgelegt und 9.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie zehntausende Kunstschaffende sehen schwierigen Zeiten entgegen. Zugleich stehen viele Bars, Clubs und Freiräume für Kunst und Kultur sowie identitätsstiftende Orte für Berlin vor dem Ruin. Um der ungewissen Zukunft etwas entgegenzusetzen hat sich die Berliner Clubcommission mit Reclaim Club Culture und einer Reihe an Berliner Clubs zusammengetan und die Initiative United We Stream gegründet. In Partnerschaft mit ARTE concert werden in den nächsten Tagen DJ-Sets, Konzerte und Performances aus allerlei Clubs live übertragen. Mit dabei sind unter anderem das Watergate, der Tresor, Kater Blau, die Rummels Bucht, die Griessmuehle sowie Sisyphos, der Salon zur Wilden Renate und viele mehr. Auch sollen Gesprächsrunden, Vorträge und Filme rund um clubkulturelle Themen auf United We Stream ihren Platz finden. Wer die Initiative und damit die Berliner Clubkultur fördern möchte, kann die Spendenaktion Save Berlin’s club culture in quarantine unterstützen. Das tagesaktuelle Lineup der Initiative lässt sich direkt auf United We Stream nachschauen. Am Mittwoch gab es mit Jamiie, Claptone, GHEIST Hybrid, Monika Kruse und Yulia Niko den Auftakt im Watergate. Ein wenig Ekstase, ohne Schlange stehen.
Gabber Modus Operandi haben zu ihrem Track Genderuwo ein neues Video veröffentlicht, das in irritierenden Bildern rituelle Szenen zeigt. Genderuwo erschien auf dem im letzten Jahr veröffentlichten Album HOXXXYA und ist durch die eigene kompromisslose Soundästhetik des indonesischen Produzentenduos geprägt.