Für ihre neue Serie Scary Beautiful spielt die ukrainische Künstlerin Nastia wöchentlich ein Set an ungewöhnlichen, obskuren Orten. Die zweite Episode wurde vor der Dugar Radarstation aufgenommen, die auf der Chernobyl-2 Anlage lokalisiert ist und unweit der heutigen Geisterstadt Prypjat liegt. Zu hören gibt es treibenden, dunklen Techno, der auf Nastias Label Nechto Records veröffentlicht wird.

Im Juli dieses Jahres erschien mit Keleketla! ein Sound-Projekt, das von einer kleinen Bibliothek in Johannesburg gemeinsam mit Ninja Tune Mitbegründern Matt Black und Jonathan More, auch bekannt als das Electronica-Duo Coldcut, initiiert wurde und an dem mehr als zwei Dutzend Musikerinnen und Musiker aus drei Kontinenten beteiligt waren. Die Musik auf dem ersten Album ging insbesondere aus Sessions hervor, die direkt in Soweto und Kapstadt stattgefunden haben, um dann das Material in London weiter zu veredeln. So sind etwa die letzten Studioaufnahmen von Afrobeat Begründer Tony Allen auf dem Album zu hören, der gemeinsam mit Coldcut einen Tag lang im Londoner Studio Drums aufgenommen hat. Neben Afrobeat Elementen sind auch Spielarten der elektronischen Musik Südafrikas wie etwa Amapiano oder Gqom vertreten, deren Verschmelzung in den insgesamt zwölf Tracks in einen einmaligen Vibe resultiert. Gestern erschien nun eine Zusammenstellung von Remixen des Albumprojektes. Auch dabei ist ein Remix des Tracks Papua Merdeka, der von Machinedrum und Floyd Lavine stammt. Der Titel setzt sich mit der Geschichte des Genozids und der anschließenden Übernahme Papuas durch Indonesien auseinander und kann als Aufruf zur Freiheit verstanden werden. Visualisiert wurde die Musik durch die Filmemacherin Dinaz Stafford.

Der DJ und Produzent Setaoc Mass hat mit Neo-Noir acht neue Tracks auf seinem Label SK_eleven veröffentlicht. Die EP hat Anlehnungen an Vergangenheit und Gegenwart elektronsicher Musik und schwingt zwischen Techno und Electro. Wie auch der Titel nahelegt, handelt es sich eher um ein dunkleres Sounddesign, welches futuristisch angehaucht ist.      

Als Gründer von Mannequin Records, Resident der gleichnamigen Partyreihe im Berghain sowie als Produzent hat Alessandro Adriani in den letzten Jahren seinen Faible für obskuren Techno, Electro, Wave, EBM, Post-Punk und allerlei experimentelle Klangprojekte nachhaltig ausgelebt. Die Intensität und tiefe Atmosphäre die aus diesem Potpourri unterschiedlicher, eher dunkler Musikgenres resultiert, zeigt Alessandro Adriani in seinem neusten Set, das er für die Sameheads Radioshow gespielt hat. Fabelhaft sowie kompromisslos.  

Anfang Dezember erscheint mit Tripping with Nils Frahm ein neues Livealbum des in Berlin lebenden Klaviervirtuosen, Komponisten und Produzenten. Die Aufnahmen sind im Rahmen seiner Konzerte entstanden, die Nils Frahm zum Auftakt seiner Welttournee 2018 im Saal 1 des Berliner Funkhauses spielte. Mit der Veröffentlichung von Tripping with Nils Frahm geht zudem ein visuelles Erlebnis einher. Der langjährige Freund und Filmemacher Benoit Toulemonde hat die Konzerte im Funkhaus und dessen intime sowie dichte Atmosphäre filmisch festgehalten.

Der Voitax Gründer, DJ und Produzent Paàl bringt gemeinsam mit NGLY und Cressida die sechs Tracks umfassende EP Soothing Songs for a Cultured Affair raus. Soothing Songs for a Cultured Affair wird im Dezember auf Midnight Shift erscheinen und auf Breakbeats sowie analogen Sounddesign basieren. Einen ersten Vorgeschmack liefert der bereits veröffentlichte Track Bon Voyage.  

Ob als DJ oder als Produzentin, die schwedische Wahl-Berlinerin Johanna Knutsson vermag es in ihrer Musik stets ein dichtes Spannungsfeld aufzubauen, das die Zuhörerinnen und Zuhörer unweigerlich in ihren Bann zieht und allmählich in eine tiefe Klangwelt eintauchen lässt. Eine Idee hiervon gibt uns das neuste Set von Johanna Knutsson, das sie für Hör Berlin gespielt hat.