Olivier Arson wohnt eine rastlose Leidenschaft inne, die der Ausgangspunkt verschiedenster Projekte darstellt. Als Produzent und Komponist schreibt er Musik für Filme, Serien, Performances und das Theater. Seine persönlichen Visionen jedoch setzt er kompromisslos unter dem Pseudonym Territoire um. Das heute veröffentlichte Video zu seinem Werk Exil, zeugt von seinem radikalen Ansatz. Der düstere und industrielle Sound wird von brillanten sowie beklemmenden Bildern untermalt. Die visuelle Umsetzung stammt von dem spanischen Filmkollektiv BRBR und zeigt die Flucht aus einer dystopischen Umgebung. Bilder und Sound lassen dabei eine Menge Platz für Interpretationen. Das dazugehörige Album Alix wird am 13. April erscheinen. Ich bin gespannt.
Set zum Freitag #15 – Recondite
Punks Not Dead
Kultur unterliegt einem stetigen Wandel. Gleichermaßen wie sich soziale Normen, Sprachen oder Kleidungsstile transformieren, erfindet sich auch Musik regelmäßig neu. Aus bestehenden musikalischen Strömungen werden einzelnen Elemente herausgelöst, mit anderen Musikstilen vermischt oder gänzlich neu definiert. Ein Projekt, das dies wunderbar vor Augen führt, ist die Musicmap von Kwinten Crauwels. In einem spannenden historischen Abriss sucht nun Resident Advisor die Wurzeln der elektronischen Musik im Punk.
„In most people’s minds, the roots of dance music seem pretty clear. Disco gave rise to house music and the art of club DJing. Reggae gave us soundsystem culture, and its musical DNA seeped into genres like jungle and dubstep. And sampling, a staple practice in club music, can be traced back to hip-hop. But is this the full story? In this video, we explore an overlooked link between punk rock and dance music, one that we’re still seeing the effects of to this day.”
Jab Jab
Auf der Karibikinsel Grenada findet alljährlich das Karneval-Festival J’ouvert statt. Eine zentrale Rolle während des Karnevals spielt dabei die Jab Jab Maskerade. Der Ursprung des Begriffs „Jab Jab“ liegt im französischen „Diable“. Mit „Jab Jab“ wird jedoch nicht auf den Teufel selbst Bezug genommen, sondern auf Menschen, die diabolisch agieren und andere Menschen zu unfreiwilligen Handlungen treiben. Somit resultiert die Kostümierung aus der Erfahrung der Sklaverei. Erst nach der Emanzipation aus der Sklaverei war es Afrikanern auf Grenada erlaubt am Karneval teilzunehmen. Heute fungiert der Karneval zum einen als Mahnmal, indem an die Unterdrückung und Brutalität während der Sklaverei erinnert wird. Zum anderen wird mit schwarzer Farbe und Motorenöl auf den Körpern die gewonnen Freiheit gefeiert. Die beiden Filmemacher Tom Harrad und Reuben Millns haben ein eindrucksvolles Portrait geschaffen, das die kulturelle und historische Bedeutung des Karnevals auf Grenada reflektiert.
Nina Kraviz Remix – Blue Train Lines
Die britische Band Mount Kimbie hat auf ihrem letzten Album Love What Survives einen eigenwilligen Sound aus Electronic, Post-Punk und Krautrock gefunden. Nun erscheinen zwei Remix-EPs mit Neuinterpretationen von Marcel Dettmann, Gerd Janson, Ellen Allien und Nina Kraviz. Letztgenannte macht mit einem treibenden Remix von Blue Train Lines den Anfang.
Set zum Freitag #14 – Oscar Mulero
Von der Madrider Musikszene seit den späten 80er Jahren beeinflusst, spielt der spanische Produzent und DJ Oscar Mulero abwechslungsreiche Sets basierend auf einem originellen Mix aus EBM und Techno. Im Rahmen der Boiler Room Session The Sound of Belgium stellt er seine musikalische Experimentierfreude sowie sein Gespür für atmosphärische Sets einmal mehr unter Beweis. Guter Kickoff fürs Wochenende.
Jeff Mills – The Outer Limits
Für Jeff Mills ist Techno nicht allein Tanzmusik. Techno, so der Detroiter Avantgardist, sei ein futuristisches Statement. Diese Überzeugung spiegelt sich wunderbar in seinem aktuellen Radioprojekt The Outer Limits wieder. Gemeinsam mit dem Radiosender NTS sowie der US-amerikanischen Raumfahrtgesellschaft NASA entwickelte Mills ein interdisziplinäres Konzept für eine Radioserie von sechs einstündigen Episoden. Die Serie basiert auf einer akustischen Komposition verschiedenster Musikstile, Soundscapes und gesprochener Texte. Eingebettet in einer Klanglandschaft aus Electronic, Klassik und Jazz erläutern Wissenschaftler Phänomene der Astrophysik und Raumfahrt. Neben bisher unveröffentlichten Tracks von Jeff Mills selbst sowie einer Auswahl seiner Lieblingstücke aus verschiedensten Genres, wird die Sendung musikalisch zudem durch weitere Gäste bereichert. So gibt es etwa in der ersten Folge, die sich mit Schwarzen Löchern auseinandersetzt, musikalische Darbietungen von der Pianistin Kathleen Supové und dem Violinisten Thomas Gould. In der zweiten Episode lässt Mills dann das Apollo-Programm wieder auferstehen. Während der geplante Mondflug im Rahmen der Apollo 18 Mission 1970 von der damaligen US-Regierung aufgrund des angespannten Haushalts abgesagt wurde, beschäftigt sich Mills mit der Frage, was wenn die Mondmission doch erfolgreich gewesen wäre. Die beiden bereits ausgestrahlten Folgen sowie alle noch kommenden könnt ihr euch hier anhören: Jeff Mills – The Outer Limits.