Der schwedische Produzent Dinamarca veröffentlichte mit Onizuka auf seiner letzten EP Emotional Dance Music einen wunderbar melancholischen, verträumten Track, der sich vortrefflich in die ersten Regentage des neuen Jahres einfügt.
Jesús León – Vida

José de Jesús “Chucho” León Hernández treibt sich regelmäßig im Nachtleben von Mexico City herum und hält seine Erlebnisse dabei fotografisch fest. Das Resultat sind wilde, kaputte, erotische sowie pulsierende Momentaufnahme der Kreaturen der Nacht einer mexikanischen Millionenmetropole. Nur dadurch, dass Jesús León selbst seit über 20 Jahren Teil des dokumentierten Milieus ist, konnten die intimen Einblicke in den Exzess festgehalten werden. Der gerade in der Edition Patrick Frey erschiene Bildband Vida ist somit auch seine persönliche Sicht auf die Untergrundszene Mexico Citys. Eine Szene, die geprägt ist von Lust, Grenzüberschreitungen, Schattenseiten, Schonungslosigkeit, Gauner, Stricher, Dämonen, Gewalt, Drogen, Musik und Sex. Diese Phänomene hält Jesús León explizit fest und deren Inszenierung schafft die Ästhetik seiner Fotografien.








The Grinders Cease

Der englische Künstler Mat Collishaw zeigt im Berliner Sitz der Galerie Blain|Southern aktuell seine Ausstellung The Grinders Cease. Die Installationen, Skulpturen, Fotografien sowie Gemälde setzen sich mit existenziellen Themen wie Tod, Zerstörung und Verfall auseinander und zeigen die Vergänglichkeit weltlicher Vergnügen auf. So zeigt Collishaw in seiner Serie Last Meal on Death Row etwa die letzten Mahlzeiten von Gefängnisinsassen vor ihrer Hinrichtung. Die Installation Albion thematisiert die Major Oak aus dem englischen Sherwood Forest. Die Jahrhunderte alte, sagenumwobene Eiche hat einen hohlen, verrotteten Stamm, dessen riesige Äste bereits seit viktorianischer Zeit durch ein kunstvolles Gerüst gestützt werden und somit nur noch das Trugbild eines lebendigen Objekts darstellen. Ebenso können Collishaws Werke Columbine, Black Mirror Works und Seria Ludo noch bis zum 26. Januar in der Galerie Blain|Southern betrachtet werden.
Set zum Freitag #55 – nd_baumecker

Für den siebten Mix der Panorama Bar Serie des Berliner Labels Ostgut Ton kreierte der Panorama Bar Resident nd_baumecker über mehrere Jahre ein fabelhaftes Set, welches unterschiedlichste Stile mühelos vereint und doch eine klare Linie verfolgt.
„Mit diesem Mix hab‘ ich versucht zu kommunizieren, dass es bei Clubmusik auch noch um was anderes geht, als draufzuballern und ’ne offene Hi-Hat und ’ne Kickdrum zu haben. Mir fehlt da oben manchmal die Wärme: eine klangliche Qualität, zu der man wegspacen, loslassen und komplett in die Musik eintauchen kann. Anders gesagt brauchen wir Frequenzen und Klänge, die Gefühle ausdrücken. Deshalb würde ich sagen ist mein Panorama Bar 07-Mix dreamy, melodiös und psychedelisch geraten – hier und da mit ein bisschen Peaktime-Material. So würde ich das gerne mal an einem Sonntagnachmittag oder Montagmorgen hören, wenn es draußen hell ist.“ nd_baumecker über seinen Panorama Bar 07-Mix
Efdemin – Wrong Movements
Im Rahmen der Totem-Serie des Berliner Labels Stroboscopic Artefacts veröffentlichte Efdemin bereits im Dezember die transparente 10″ Vinyl Wrong Movements. Mit treibenden, staccatoartigen Synthlines sowie einem psychedelischen, etwas unheilvollen Sounddesign eignet sich der erste Track der Platte Circles ziemlich gut dazu, musikalisch in das neue Jahr zu starten. Mal schauen was es bringen wird…
Bryte – Mama Dey Party
Für alle die es zum Jahresende nochmal krachen lassen möchte, empfehle ich Bryte auf voller Lautstärke. Der aus Ghana stammende Musiker veröffentlichte im September sein Debütalbum Too Good For Your Liking, auf dem sich mit Mama Dey Party eine absolute Tanzrakete befindet. In diesem Sinne, allen einen guten Rutsch!
Scarlit Port Remix – Nastaran
Auf dem Berliner Label Nurse veröffentlichte das aus Teheran stammende Geschwisterpaar AM ihre gleichnamige Debüt-EP, deren drei Tracks mit dunklem, originellem Electro brillieren. Insbesondere der zweite Track Nastaran schafft durch seine persischen Elemente und dem traditionellen Tasnif-Gesang eine eindringliche Atmosphäre, die der in Berlin lebende Produzent Scarlit Port als Grundlage für seinen Remix zu nutzen weiß. Dazu etwas mehr Tempo, eine treibende Bassline sowie passende Drums und das Resultat ist eine mehr als gelungene Koproduktion.