Der 2018 in Johannesburg verstorbene südafrikanische Jazzmusiker Hugh Ramapolo Masekela erklärte einst, es gebe seit jeher keine politische Demonstration, bei der Musik nicht die Hauptrolle spiele und trug mit Trompete, heiserer Stimme und Songs wie Bring Him Back Home – gemeint war der auf Robben Island inhaftierte Nelson Mandela – maßgeblich zum Soundtrack gegen das Apartheideregime bei. Musik nahm in der Anti-Apartheid-Bewegung, ob national oder auch international, mit dem Höhepunkt des Nelson Mandela 70th Birthday Tribute Konzerts am 11. Juni 1988 im Londoner Wembley-Stadion, eine zentrale Rolle ein. Eine ständige Präsenz im Alltag der unterschiedlichen Gesellschaften hielt die Debatte um die Apartheid am Laufen und steigerte kontinuierlich den Druck auf das Regime. Musik war das Instrument des Widerstandes. Bemerkenswert ist hierbei, wie vielfältig die Anti-Apartheid-Bewegung geklungen hat, wie unterschiedlich die Songs und Genres sowie das Spektrum der beteiligten Künstler war. Während einige Lieder über Südafrikas Grenzen hinaus an Bekanntheit erlangt haben, die zum Teil bis heute noch anhält, haben andere Genres weniger Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Zu den letzteren gehört auch der in den 80er Jahren in Südafrika entstehende und auf Funk, Vocals und Synths basierende Bubblegum. In einer Kurzdokumentation, geht der Resident Advisor nun der Frage nach, inwiefern South African Dance Music wie Bubblegum, Afrosynth und später Kwaito den Widerstand gegen das rassistische Regime inspirierte und dazu beitrug, sich den Repressionen zu widersetzen.
Robag Wruhme – Venq Tolep
Acht Jahre nach seiner letzten LP Thora Vukk erscheint im Juni mit Venq Tolep ein neues Album des aus Jena stammenden DJ und Produzenten Robag Wruhme. Der Titeltrack gibt einen ersten Vorgeschmack und bietet zudem einen zwanglosen Sound zum Ausklang der Ostertage.
Set zum Freitag #70 – Sabine Hoffmann
Sabine Hoffmann, Gründerin von Frauengedeck, passionierte DJ und fester Bestandteil des Berliner Nachtlebens, hat für die finnische Radiosendung Deep Space Helsinki einen fabelhaft tiefen Mix aus ihren Platten extrahiert, welcher uns mit teils ambienten, teils treibenden Passagen knapp zwei Stunden auf die Reise schickt.
Flying Lotus feat. David Lynch – Fire Is Coming
Knapp fünf Jahre nach seinem letzten Album You’re Dead!, kündigt Flying Lotus mit Flamagra eine neue LP an, die am 24. Mai erscheinen soll. Auf der Platte erwarten uns 27 Tracks mit einer ganzen Reihe an hochkarätigen Featuregästen, zu denen unter anderem Anderson .Paak, Solange, Toro y Moi, Thundercat, George Clinton und Denzel Curry zählen. Konzeptuell setzt sich Flying Lotus auf der LP mit Feuer auseinander und dementsprechend kann die erste Single Fire Is Coming als Prolog zum Album betrachtet werden. Gemeinsam mit dem Künstler und Filmemacher David Lynch schafft Flying Lotus ein rätselhaftes, surreales Vorspiel, das eine Idee der neuen LP vage erahnen lässt.
Anthony Rother – Research A
Heute erscheinen mit Mistress 12 und Mistress 12.5 zwei neue EPs des Offenbacher Electro-Pioniers Anthony Rother. Während es auf der Mistress 12.5 eine Reihe an neuen Versionen des 2004 auf Popkiller erschienen Tracks Back Home gibt, erwarten uns auf der Mistress 12 viere neue Tracks, von denen es mir Research A bereits ziemlich angetan hat. Routiniert führt uns Rother mit Kick, Snare und minimal Synthlines durch den Track, ohne dass dieser auch nur ansatzweise an Spannung verliert. Wird sowieso mal wieder Zeit für Electro.
James Blake feat. Rosalía – Barefoot in the Park
Zum Sonntag mal wieder etwas Flausch. Kürzlich erschien ein Video zu der Single Barefoot in the Park aus James Blakes fabelhaften Album Assume Form. Gemeinsam mit der katalanischen Künstlerin Rosalía, die ähnlich wie Blake gerne mal auf Genregrenzen pfeift und in ihren eigenen Produktionen traditionellen Flamenco mit zeitgenössischen Elementen vereint, entfaltet der britische Musiker auf Barefoot in the Park bezaubernde Melodien, denen sich ein zerbrechlicher Gesang anschmiegt.
Set zum Freitag #69 – Belief Defect
Im Rahmen des Berlin Atonal Festivals 2017 spielte das aus Luis Flores und Moe Espinoza bestehende Duo Belief Defect im Kraftwerk Berlin ein beeindruckendes Live Set. Als Fundament der Performance diente ihr Debütalbum Decadent Yet Depraved, dessen Soundtrack eine nahezu apokalyptische Momentaufnahme in der imposanten Architektur des Kraftwerks heraufbeschwor. Untermalt wurde das Geschehen mit einer Installation des Visual Artists Oktaform.