Marius Stutte – Kunstmaler und Zeichner

Marius Stutte – Kunstmaler und Zeichner

Anfang Januar, das alte Jahr noch nicht ganz abgeschlossen, das neue Jahr noch nahezu unberührt, bietet sich der Blick auf einen Künstler an, der uns in den letzten Monaten begleitet hat und mit der kürzlichen Veröffentlichung seines Bildbandes sowie der aktuellen Präsentation einiger Arbeiten im Rahmen der Ausstellungsreihe ART Vischering auch in Zukunft an Relevanz nicht verlieren wird. Das Œuvre des Kunstmalers und Zeichners Marius Stutte umfasst sowohl schlanke Zeichnungen, die durch elegant-schwungvolle Linienführung (Kohle, Graphit, Fineliner) wie auf Papier gehaucht wirken, als auch großflächige Formate, die vorwiegend mit Acryl gemalt wurden und sich immer wieder durch impulsive Gestaltung sowie intensive Farbewechsel von den zurückhaltenden Zeichnungen abheben. Im Zentrum der bildnerischen Arbeiten Stuttes stehen figurative Werke, die mittels substanzieller Gesten sowie expressiven Kolorits eine nachhaltige emotionale Wirkung entfalten. Wenngleich wechselnde Farben immanente Wesensmerkmale der Werke darstellen, sind es doch die dunklen und vagen, gelegentlich gar obskuren Konnotationen, die bei der Betrachtung zurückbleiben und eine anmutende Fragilität der Motive wie Klanggespinste widerhallen lassen.

Marius Stutte – Kunstmaler und Zeichner

Zu sehen waren die Arbeiten zuletzt im Rahmen einer mehrwöchigen Ausstellung im einsA in Dülmen sowie in den Räumen der Berliner Galerie Im Utopium am Virchow. Aktuell sind eine Reihe an Malereien und Zeichnungen Stuttes in der Burg Vischering neben Werken von Beuys, Immendorff, Lüpertz und Penck ausgestellt. Auch ist unlängst ein Bildband erschienen, der einen Einblick in das Schaffen des Künstlers bietet.

Marius Stutte – Kunstmaler und Zeichner
Marius Stutte – Kunstmaler und Zeichner
Marius Stutte – Kunstmaler und Zeichner
Marius Stutte – Kunstmaler und Zeichner
Marius Stutte – Kunstmaler und Zeichner
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Marius Stutte – Kunstmaler und Zeichner
Marius Stutte – Kunstmaler und Zeichner
Marius Stutte – Kunstmaler und Zeichner
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The Black Dog – Music For Photographers

The Black Dog – Music For Photographers

Das britische Trio Ken Downie, Martin Dust und Richard Dust, auch unter dem Projektnamen The Black Dog bekannt, haben mit Music For Photographers fünfzehn neue Tracks geplant, die von der brutalistischen Architektur englischer Städte inspiriert sind. Als Leitmotiv diente dabei die fotografische Auseinandersetzung mit eben jener Architektur sowie der Prozess des Fotografierens, der mit einer gewissen Isolation des Fotografen einhergeht. Neben der Musik wird es auch einen neuen Bildband mit dem Titel Brutal Sheffield geben, der parallel zu dem Album entstanden ist. An dieser Stelle einige Impressionen aus dem Buch sowie der bereits veröffentlichte Track Dust Bunnies.

The Black Dog – Music For Photographers
The Black Dog – Music For Photographers
The Black Dog – Music For Photographers
The Black Dog – Music For Photographers
The Black Dog – Music For Photographers
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Marius Stutte – Malerei & Zeichnung

Marius Stutte – Malerei & Zeichnung

Im Herbst dieses Jahres präsentiert Marius Stutte im Rahmen einer mehrwöchigen Ausstellung im einsA in Dülmen erstmalig eine umfängliche Werkschau der breiteren Öffentlichkeit. Ob Zeichnungen, Grafiken oder nun mitunter großformatige Gemälde, seit früher Kindheit hat Stutte seine Passion in der bildenden Kunst gefunden. Material und Motive variierten mit der Zeit, die Leidenschaft für Kunst sowie die Suche nach der Ästhetik im Visuellen verfestigten sich jedoch über die Jahre. Insbesondere mittels Studien stilprägender Künstler und Künstlerinnen wie Neo Rauch, Gerhard Richter, Maria Lassnig, Egon Schiele und nicht zuletzt Picasso schaffte der Künstler Werke, die zwischen unterschiedlichen Epochen oszillieren und auf diese Weise ihre eigene Handschrift tragen. Wenngleich die vorwiegend mit Acryl gemalten und mit Kohle pointierten Werke immer mal wieder bunte Farbwechsel beinhalten, entwickeln die Bilder bei der Betrachtung doch eine eigenwillige, mitunter entrückende Atmosphäre, die letztlich eine dunkle Metaebene in sich trägt. Nach der Ausstellungseröffnung, die am 8. Oktober ab 18 Uhr stattfindet, können die Werke noch bis Ende des Jahres betrachtet werden.

Marius Stutte – Malerei & Zeichnung
Marius Stutte – Malerei & Zeichnung
Marius Stutte – Malerei & Zeichnung
Marius Stutte – Malerei & Zeichnung
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Marius Stutte – Malerei & Zeichnung
Marius Stutte – Malerei & Zeichnung
Marius Stutte – Malerei & Zeichnung
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anaiis – spirit moves

anaiis – spirit moves

Am zehnten September erschien mit this is no longer a dream das Debütalbum der französisch-senegalischen Künstlerin anaiis. Die in Toulouse geborene Musikerin steht für einen schaurig-schönen sowie detailverliebten Sound, der sich aus mannigfaltigen kulturellen Einflüssen ergibt und in einem zeitgenössischen, leidenschaftlichen Stil resultiert. Der tiefe kulturelle Hintergrund zeigt sich auch in dem Kurzfilm spirit moves, der in Zusammenarbeit mit dem Künstlerkollektiv Child Studio und dem Londoner Victoria and Albert Museum entstanden ist und wofür Passagen aus this is no longer a dream neuinterpretiert wurden und nun als Soundtrack dienen.

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Jakob Kudsk Steensen – Berl-Berl

Jakob Kudsk Steensen – Berl-Berl
Jakob Kudsk Steensen, ‚Berl-Berl‘, Halle am Berghain, 2021. © Timo Ohler

Der dänische Künstler Jakob Kudsk Steensen verwandelt aktuell im Rahmen seiner monumentalen Installation Berl-Berl die Halle am Berghain mittels diverser großformatiger LED-Screens in ein digitales Sumpfgebiet und führt die Besucherinnen und Besucher somit in die Vergangenheit und zugleich in die fiktive Zukunft der Hauptstadt. Ermöglicht wird dies durch das Potenzial neuester Technologien, anhand derer Jakob Kudsk Steensen hyperrealistische, sich stetig wandelnde Bilder erschaffen hat, für dessen Realisierung der Künstler über mehrere Monate hinweg die noch erhaltenen Sümpfe der Region Berlin-Brandenburg, insbesondere den Spreewald, erforschte. So stammt der Titel der Ausstellung von dem slawischen Wort „Berl“, welches mit Sumpf übersetzt werden kann und auch den Ursprung für den Namen der Hauptstadt bildet.

Jakob Kudsk Steensen – Berl-Berl
Jakob Kudsk Steensen, Berl-Berl, Installation view, Halle am Berghain, Berlin, 2021. © Timo Ohler

Wie viele andere Metropolen entstand auch Berlin in einem Sumpfgebiet – einer gesättigten Landschaft, die einer Vielzahl von Arten als Lebensgrundlage dient. Daran angelehnt hat auch Jakob Kudsk Steensen seiner multidimensionalen, raumgreifenden Installation Leben eingehaucht. Entworfen wurde die Welt mittels der Unreal Engine, die primär für Konsolen- und Computerspiele entwickelt wurde, und nun im Rahmen der Ausstellung bizarre Lebewesen, in fantastischen Landschaften zeigt. Begleitet werden die Bilder durch spezifische Klanginstallationen, für die die venezolanische Sängerin und Produzentin Arca sowie der Klangkünstler Matt McCorkle verantwortlich sind. Das Zusammenspiel aus diesen verschiedenen Komponenten, angefangen bei den hyperrealistischen Bildern über das Licht und den Klang bis hin zu der imposanten Architektur des Berghains, lässt die Besucherinnen und Besucher allmählich in die neu erschaffende Welt abtauchen. Hierfür bleibt noch bis zum 26. September Zeit.

Jakob Kudsk Steensen – Berl-Berl
Jakob Kudsk Steensen, ‚Berl-Berl‘ , Halle am Berghain, 2021. © Timo Ohler

Im Rahmen einer kurzen Dokumentation erläutert Jakob Kudsk Steensen das Konzept hinter Berl-Berl und gibt einige Impressionen in seine Arbeit.

Jakob Kudsk Steensen – Berl-Berl
Jakob Kudsk Steensen, Berl-Berl, Installation view, Halle am Berghain, Berlin, 2021. © Timo Ohler
Jakob Kudsk Steensen – Berl-Berl
Jakob Kudsk Steensen, Berl-Berl, Installation view, Halle am Berghain, Berlin, 2021. © Timo Ohler
Jakob Kudsk Steensen – Berl-Berl
Jakob Kudsk Steensen, Berl-Berl, Installation view, Halle am Berghain, Berlin, 2021. © Timo Ohler
Jakob Kudsk Steensen – Berl-Berl
Jakob Kudsk Steensen, Berl-Berl, Installation view, Halle am Berghain, Berlin, 2021. © Timo Ohler
Jakob Kudsk Steensen – Berl-Berl
Jakob Kudsk Steensen, Berl-Berl, Installation view, Halle am Berghain, Berlin, 2021. © Timo Ohler
Jakob Kudsk Steensen – Berl-Berl
Jakob Kudsk Steensen, Berl-Berl, Installation view, Halle am Berghain, Berlin, 2021. © Timo Ohler
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Tamika Ostarek – PLS

Tamika Ostarek – PLS
Tamika Ostarek, Nofretete, 2020

Unter dem Titel PLS präsentiert die in Berlin lebende Künstlerin und Modedesignerin Tamika Ostarek ihre Arbeiten, die vorwiegend aus zerlegten Illustrationen bestehen, die zunächst dekonstruiert wurden, um anschließend die einzelnen Bildelemente wiederum anzuordnen und somit ein neues Ganzes zu schaffen. Als Quelle für ihre Motive dienen der Künstlerin insbesondere Darstellungen schwarzer Menschen, häufig Frauen, aber auch berühmte Persönlichkeiten wie Martin Luther King oder Malcolm X sowie Ikonen wie Nofretete oder Naomi Campbell. Erwartungsgemäß sind weder das Ausgangsmaterial noch die daraus resultierenden Werke willkürlich zusammengestellt. Auch wenn Ostarek sich selbst nicht primär als politische Persönlichkeit oder gar Aktivistin versteht, so sind ihre Arbeiten doch in einem politischen sowie gesellschaftlichen Diskurs zu verorten. Das Akronym PLS, welches für „Peace, Love and Sunshine“ steht, mag dabei zunächst banal, nahezu naiv klingen, doch sind es Kontext sowie Intention des Projekts keineswegs.

Tamika Ostarek – PLS
Tamika Ostarek, Harlem, 2020

Geboren und aufgewachsen in einer fränkischen Kleinstadt, hat die Künstlerin mit jamaikanisch- puertorikanischen Wurzeln schon früh persönliche Erfahrungen mit Diskriminierung und Rassismus gemacht, die sich bis heute immer wieder in den Alltag einschleichen können. In ihrem Buch „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen – aber wissen sollten“ beschreibt die Journalistin und Podcasterin Alice Hasters die politische Aktualität von Rassismus in Deutschland anhand persönlicher Erfahrungen und wie der Rassismus im Kleinen, mit dem Rassismus im Großen zusammenhängt. Ob wir wollen oder nicht, stellt Hasters auch in einem Beitrag für den Deutschlandfunk fest, Rassismus ist in unserer Geschichte, unserer Kultur und unserer Sprache so tief verankert, dass wir gar nicht anders können, als in unserer heutigen Welt rassistische Denkmuster zu entwickeln. Als Beispiele führt die Autorin kleine Momente an, die wie „Mückenstiche“ wirken, doch in der Summe schmerzen. Rassismus, der auf den ersten Blick vielleicht harmlos wirken mag und eben doch tiefgreifende Wirkung hat. Und diese persönlichen Erfahrungen sind auch Ostarek nur zu gut bekannt. Von Situationen, in denen ungefragt die Haare angefasst werden, über Diskriminierungen in der Schule und am Arbeitsplatz, bis hin zu Beleidigungen und Bedrohungen gehören rassistische Erfahrungen zur Lebensrealität der Künstlerin. So war es die Tötung von George Floyd im Mai 2020, die darauffolgende Berichterstattung sowie die intensive Auseinandersetzung mit dieser, die im Zusammenspiel mit den persönlichen Erlebnissen den auschlaggebenden Impuls für die aktuelle Serie gab.

Tamika Ostarek – PLS
Tamika Ostarek, Martin & X, 2020

Wenngleich die zugrundeliegenden Bewegründe negative sind, sind Ostareks Arbeiten Ausdruck von Optimismus und Lebensfreude. Mal eher abstrakt, mal ganz plakativ zelebrieren die Werke schwarze Geschichte, Kultur, Schönheit und Identität. Im Fokus zumeist die Ästhetik des schwarzen Körpers, die immer wieder durch subtile Symbolik, welche oftmals erst auf den zweiten Blick sichtbar wird, ergänzt wird und dann doch die großen gesellschaftlichen Themen berührt, wie etwa in der Arbeit Martin & X. So lässt sich Ostareks Serie, angelehnt an Stuart Hall, Begründer und Hauptvertreter der Cultural Studies sowie Mitinitiator des Black Arts Movement, in den Kontext der Black Popular Culture setzen, indem ihre Werke, vom Körper über kulturelle und künstlerische Ausdrucksformen bis hin zu Narrativen und Expressivität, „black repertoire“ als immanenten Bestandteil aufweisen. Und damit trifft das Werk auf einen Zeitgeist, der sich bereits seit einigen Jahren abzeichnet und etwa von dem Kritiker, Kurator und Autor Antwaun Sargent in seinem Buch The New Black Vanguard: Photography Between Art and Fashion aufgegriffen wird. Sargent, der in seinem Buch die Arbeiten von aufstrebenden und etablierten schwarzen Fotografinnen und Fotografen präsentiert, spricht von einem systemischen Wandel sowie einer „schwarzen Renaissance in der Kunstproduktion“. Exemplarisch steht hierfür die Neuorientierung in der Fotografie, insbesondere in der Modebranche, die Ostareks Arbeiten durch die Zweckentfremdung von Illustrationen aus eben jenen Modemagazinen, wenn vielleicht auch nicht kalkuliert, dennoch indirekt beeinflussen dürften.

Tamika Ostarek – PLS
Tamika Ostarek, Naomi, 2020

Talentierte und inzwischen etablierte Künstlerinnen und Künstler wie etwa Tyler Mitchell, der mit dem Buch I Can Make You Feel Good eine flirrende Utopie schwarzen Lebens visualisiert hat und zudem mit seinem Beyoncé-Porträt im September 2018 der erste schwarze Fotograf in der damals 126-jährigen Geschichte der Vogue war, dessen Foto auf dem Cover der Zeitschrift abgebildet wurde, bilden eine neue, einflussreiche Generation, die sich für mehr Repräsentation vor und hinter der Kamera engagiert. Hierzu gehören auch, um nur einige zu nennen, Campbell Addy, Namsa Leuba, Joshua Woods, Ronan McKenzie, Ruth Ossai, David Uzochukwu, Zanele Muholi oder die in London geborene Fotografin Nadine Ijewere, die mit ihrer aktuellen Ausstellung Beautiful Disruption noch bis Anfang September eine Reihe an Arbeiten im C/O Berlin zeigt, die von der nigerianisch-jamaikanischen Herkunft ihrer Eltern geprägt sind und sich intensiv mit Themen wie Identität und Diversität auseinandersetzen. Es sind diese Ideen von Identität, Diversität und Herkunft, die eng mit schwarzen Perspektiven, Kultur und insbesondere Ästhetik verflochten sind und sich gleichermaßen in Ostareks Werken wiederfinden lassen, welche somit einen Gegenentwurf zu eurozentristischen Normen bieten und selbstbewusst ihren Platz in Kunst und Kultur beanspruchen.

Tamika Ostarek – PLS
Tamika Ostarek, Dancing Queen, 2020
Tamika Ostarek – PLS
Tamika Ostarek, Zebras, 2021
Tamika Ostarek – PLS
Tamika Ostarek, Gold on Black, 2020
Tamika Ostarek – PLS
Zweite Kollektion, 2021
Tamika Ostarek – PLS
Zweite Kollektion, 2021
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