Vor über 500 Jahren bildete sich rund um den venezolanischen Berg Cerro de Sorte ein Kult um die „Indianerkönigin“ María Lionza. Der Glaube und die Regeln des María-Lionza-Kultes resultieren aus einer synkritischen Zusammensetzung regionaler Religionen, dem afrikanischen Voodoo sowie dem europäischen Katholizismus und werden heute von etwa 30 Millionen Menschen primär in Venezuela und Südamerika gelebt. Zu den Ritualen und mystischen Feiern treffen sich auf der Suche nach Erlösung, Schutz, Heilung und sonstiger Hilfen Anhänger aus allen Bevölkerungsschichten. Aktuell gewinnt der Kult insbesondere in urbanen Räumen an Bedeutung. Ethnische Unterschiede, Hautfarbe und Klassenzugehörigkeit werden im Kult egalisiert und die wilde, schöne und harmonische María Lionza repräsentiert die Sehnsüchte des im Wandel begriffenen Venezuelas. Die Filemacherin Michelle Coomber hat sich an den Fuße des Cerro de Sorte begeben und in beeindruckenden Bildern einige Impressionen und Stimmen von Anhängern des María-Lionza-Kultes eingefangen.