Set zum Freitag #41 – Tangerine Dream

Set zum Freitag #41 – Tangerine Dream

Das Eröffnungskonzert des diesjährigen Dekmantel Festivals wurde von keinen Geringeren als Tangerine Dream gespielt. Als Wegbereiter des Krautrocks sowie der Berliner Schule ist die Bedeutung und der Einfluss der Pioniere der elektronischen Musik unbestritten. Auch wenn Gründer Edgar Froese nicht mehr dabei sein kann, ist Tangerine Dream, so wie Froese es sich gewünscht hat, nach wie vor auf der Suche nach dem ultimativen Sound zur menschlichen Bewusstseinserweiterung. In der aktuellen Formation von Thorsten Quaeschning und Ulrich Schnauss an den Synthesizern sowie Hoshiko Yamane an der elektrischen Violine kreierten Tangerine Dream auf dem Dekmantel Festival sphärische Klangwelten, die ihre psychedelische Wirkung nicht verfehlten.

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Lara Protects Me – Eine georgische Erzählung

Lara Protects Me – Eine georgische Erzählung
Tamra × Tamraskateboards, Dreamcatchers, Collection AW 2018/19, Backstage bei der Mercedes-Benz Fashion Week Tbilisi, Foto: Dato Koridze, © Tamra × Tamraskateboards

Die Ausstellung Lara Protects Me im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main befasst sich aktuell mit der georgischen Hauptstadt Tiflis. Wie schon die jüngsten Entwicklungen rund um die elektronische Subkultur und dem Club Bassiani gezeigt haben, scheint sich Georgien in einem kulturellen und politischen Transformationsprozess zu befinden, der zu einem nachhaltigen Wandel der Gesellschaft führen könnte. Als Knotenpunkt zentraler Handelsrouten, durch Besetzungen und Eroberungen sowie als Zuflucht für anderenorts Verstoßene brachte Tiflis jahrhundertelang Völker und Kulturen zusammen, die weniger verschmolzen als eklektisch nebeneinander zu leben. Heute jedoch gilt Tiflis, mit ausufernden Partys und neu gewonnenen Freiräumen, als „das neue Berlin“ und gewinnt für immer mehr Menschen an Attraktivität. Lara Protects Me – Eine georgische Erzählung versucht sich durch Videoarbeiten, Fotografien, Zeichnungen und Designobjekten der Kultur und Geschichte der georgischen Hauptstadt zu nähern.

Lara Protects Me – Eine georgische Erzählung
Tamra × Tamraskateboards, Dreamcatchers, Collection AW 2018/19, Backstage bei der Mercedes-Benz Fashion Week Tbilisi, Foto: Dato Koridze, © Tamra × Tamraskateboards
Lara Protects Me – Eine georgische Erzählung
Dina Oganova, Megi Fiso aus der Serie My Place, 2011/2013, © Dina Oganova
Lara Protects Me – Eine georgische Erzählung
Dina Oganova, Rostom and Eteri aus der Serie My Place, 2011/2013, © Dina Oganova
Lara Protects Me – Eine georgische Erzählung
David Meskhi, Gold of light 14, 2018, © David Meskhi
Lara Protects Me – Eine georgische Erzählung
Irakli & Zesknel, The Moment Just, Intergalactic Research Institute For Sound, 2018, Foto: David Meskhi

Im Rahmen der Ausstellung wird auch der neue Track Evening Prayer von Irakli und dem Bassiani-Resident Zesknel zu hören sein, der auf Field Recordings aus dem georgischen Alltagsleben basiert.

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Ital Tek – Bodied

Ital Tek – Bodied

Anfang September erschien mit Bodied das neue Album des britischen Produzenten Ital Tek. Das Album durchzieht ein originelles, melancholisches Sounddesign, in dem immer mal wieder wunderbar tiefe Basslines ihren Platz finden. Atmosphärisch entfaltet sich im Verlauf der dreizehn Tracks ein nahezu apokalyptischer Charakter, der ein Stück weit den aktuellen Zeitgeist widerspiegelt. Zu der Single Blood Rain wurde bereits ein von Adam Chitayat produziertes Video veröffentlich. Es lohnt sich aber definitiv Bodied in voller Länge anzuhören.

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Denk ich an Deutschland in der Nacht

Denk ich an Deutschland in der Nacht

Heinrich Heine beginnt seine Nachtgedanken mit den Zeilen „Denk ich an Deutschland in der Nacht / Dann bin ich um den Schlaf gebracht“. Angelehnt an diese beiden Zeilen sowie der Schlaflosigkeit, der durchtanzten und durchfeierten Nächte, die Techno und Clubkultur unweigerlich mit sich bringen, betitelt auch Romuald Karmakar seinen Dokumentarfilm über die elektronische Subkultur treffend: Denk ich an Deutschland in der Nacht. In langen Kameraeinstellungen, wenigen Schnitten und keinerlei Kommentaren aus dem Off, lässt der Filmemacher DJs und Produzenten der Technoszene zu Wort kommen. Hierzu zählen Sonja Moonear, Ricardo Villalobos, Roman Flügel, Move D und Ata Macias. Schon die Eröffnungsszene, in der in einer mehrminütigen Einstellung Ricardo Villalobos auf einem Drehstuhl in seinem Studio zwischen Kabelgewirr, modularen Synthesizern mit blinkenden Lichtern, Lautsprechern und sonstigen Krimkrams sitzt und einer Platte der Experimentalband Minus Delta T aus den achtziger Jahren zuhört, entwickelt die tiefe, intime Atmosphäre, die die Dokumentation durchziehen wird. Die extrem langen Einstellungen wirken dabei auch nicht den Clubszenen entgegen, sondern unterstreichen eher die Zeitspannen, die elektronische Musik zur Entwicklung der Dramaturgie und vollen Entfaltung der hypnotischen Wirkung bedarf. Wie eine Party, lässt der Film streckenweise, begleitet von dem passenden Soundtrack sowie skurrilen und entrückenden Momenten und Gesprächen, das Zeitgefühl verschwimmen und nähert sich dabei auf eigenwillige Weise der elektronischen Subkultur. Denk ich an Deutschland in der Nacht kann noch bis zum 27. September in der arte Mediathek angeschaut werden.

Neben Denk ich an Deutschland in der Nacht hat arte die – Pi mal Daumen – dreißigjährige Geschichte des Technos zum Anlass genommen, weitere interessante Beiträge online zu stellen. Hierzu gehören eine Reihe an generationsübergreifenden Dj Sets, die im Rahmen des 30 Jahre Techno Festivals im Funkhaus Berlin gespielt wurden. Mit dabei waren u.a. Underground Resistance, Tanith, Westbam, Dr. Motte, DJ Hell, Nina Kraviz, Mathew Jonson und Antigone. Außerdem wurde eine Tracks Techno-Spezial Folge produziert, in der etwa mit Detroit und Berlin ein Blick auf die Wiegen des Technos geworfen wird oder die elektronische Subkultur in Tiflis und deren gesellschaftlichen Einflüsse näher beleuchtet werden.

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Set zum Freitag #40 – Uji

Set zum Freitag #40 – Uji

Nachdem die Dokumentation Tropisches Tor mein Interesse an lateinamerikanisch inspirierter, elektronischer Musik geweckt hat, bin ich auf das wundervolle Live Set des argentinischen DJs und Produzenten Uji gestoßen. Von indigenen sowie afrikanischen Klängen und Rhythmen beeinflusst, schafft der in Buenos Aires geborene Musiker einen originellen, faszinierenden Sound, der auch auf Tanzflächen nicht fehl am Platz ist.

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