Joseph Capriati spielte im Rahmen einer Into The Dark Session in Lille ein wunderbar kompromissloses Deep Techno Set. Fulminate zweieinhalb Stunden Kicks, Synths und Bass.
Fur Coat – Repeat EP
Erst im Februar veröffentlichten Fur Coat die Immersion EP auf Watergate Records. Nun erscheint morgen auf Redimension mit Repeat die neuste EP. Die beiden Tracks Repeat V2 und Mercury Retrograde können bereits in voller Länge gestreamt werden. Und wieder einmal scheinen die beiden Venezolaner Sergio Muñoz and Israel Sunshine eine fabelhafte EP mit dunklen, atmosphärischen, treibenden Techno geschaffen zu haben, der Tanzflächen in Ekstase versetzen dürfte.
Symphony of Now
Walther Ruttmanns 1927 uraufgeführter experimenteller Dokumentarfilm Berlin – Die Sinfonie der Großstadt vermochte das damalige Lebensgefühl der deutschen Hauptstadt ein Stück weit einzufangen und gilt heute als Klassiker der deutschen Filmgeschichte. Nun, mehr als neunzig Jahre später, haben Ruttmanns schwarzweiß Bilder nicht mehr viel mit der gegenwärtigen Lebensrealität in der Hauptstadt gemein. Waren es lange Zeit vorwiegend Grautöne, ist es heute eher eine bunte Ikonografie mit der Berlin assoziiert wird. Johannes Schaff versucht diesen dynamischen Wandel der Stadt mit seiner Neuinterpretation des Klassikers abzubilden. Der Ausgangspunkt für Symphony of Now war allerdings ursprünglich ein anderer. Auf der Grundlage von Ruttmanns Bildern aus den 1920er Jahren entstand eine Neuvertonung des Originalfilms. Frank Wiedemann, Modeselektor, Samon Kawamura, Alex.Do und weitere zeitgenössische Musiker konnten für das Projekt gewonnen werden. Erst dieser neu geschaffene Soundtrack veranlasste Johannes Schaff schließlich dazu, sich auf die Suche nach aktuellen Bildern zu begeben. Der Trailer lässt ein einstündiges Feuerwerk vermeintlich typischer Berliner Momentaufnahmen erahnen. Berlin als hippe, multikulturelle, weltoffene Millionenstadt, Sehnsuchtsort eines jeden hedonistisch veranlagten Kosmopoliten. Ich bin gespannt, ob der Film darüber hinaus eine gewisse Tiefe erzeugen kann oder doch nur Abziehbildchen (relativ) neuer sexy Hauptstadt-Klischees bleiben wird.
David August – D’Angelo
Im Oktober veröffentlicht David August sein drittes Soloalbum D’Angelo. Nachdem sein zweites Album DCXXXIX A.C. stark Ambient geprägt war, scheinen bei D’Angelo wieder neue Wege eingeschlagen zu werden. Einen ersten Eindruck der neuen LP vermittelt der Titeltrack.
Set zum Freitag #29 – Patrice Bäumel
Mit Glutes und The Hatchet veröffentlichte Patrice Bäumel zuletzt zwei EPs auf Afterlife, die mit atmosphärischen Synths sowie Groove überzeugen konnten. Auf dem diesjährigen CRSSD Fest spielte er nun ein Set, das an den tiefen Techno seiner eigenen Produktionen anknüpft und einen formidablen Start ins Wochenende verspricht.
Dmitri Pryahin – Wie von Sinnen
Dmitri Pryahin setzt seine Protagonisten ungewöhnlich in Szene. Wie von Sinnen zeigen sich die Models vor der Kamera und schaffen außergewöhnliche Momentaufnahmen, denen eine eigenwillige Ästhetik innewohnt, welche es unmittelbar vermag, den Betrachter in ihren Bann zu ziehen. Wunderbar bizarr.
Welche Dynamik ein Fotoshooting mit Dmitri Pryahin entwickeln kann, zeigt eindrucksvoll die Dokumentation des russischen Strangers Magazines.
(Bilder: Dmitri Pryahin • CC BY-NC-ND 4.0)
Global Dancefloor
Im Rahmen der Global Dancefloor Serie besucht Mixmag weltweit Protagonisten der elektronischen Musik und gibt kurze Einblicke in lokale Clubszenen. Nicht selten geht der Blick dabei über das Nachtleben hinaus, so dass weitere kulturelle sowie gesellschaftliche Aspekte angesprochen werden. Wenngleich die flüchtigen Episoden nur kurze Ausschnitte der jeweiligen Szenen zeigen, sind es doch spannende Impressionen, die zur weiteren Recherche einladen. Von Kenias NuNairobi Movement über Südafrikas House und Angolas Kuduro Szene bis hin zu Phänomen der Clubkultur in Indien, Thailand, Beirut und Manchester gibt es einiges zu entdecken. Insgesamt kommen zwanzig Künstler in neun Ländern zu Wort. Einen ersten Vorgeschmack liefert der Trailer zur Serie.